Die Presse über uns

Neue Zürcher Zeitung/Lebensart 9./10. September 2000


Im Hellenikon Idyllion

Hoffen auf den Kuss der Muse – Aktivferien der sanften Art
Im Farbenrausch - Malferien in Griechenland
Von Christa Arnet

Ein verwunschener Garten am Meer mit einem grossen Wohnhaus, einigen Bungalows, einer Bühne und einem Konzertpavillon. Und zwischen den Rosen, Geranien, Palmen, Zitronen- und Feigenbäumen ein Dutzend Leute, die verbissen kritzeln und pinseln: Ich verbringe Malferien in der musisch-kulturellen Begegnungsstätte Hellenikon Idyllion auf dem Peloponnes, geleitet von der Schweizerin Gielia Degonda, Ordensschwester, Künstlerin und Lehrerin an der Mädchenmittelschule Theresianum Ingenbohl... Der erste Tag ist locker, entspannt. Wir verspüren weder Tatendrang noch Leistungszwang, lediglich ein bisschen Neugierde.

Zunächst gilt es, sich mit der Technik auseinanderzusetzen. Anschliessend muss ein geeignetes Motiv gefunden werden. Die Kursteilnehmer schwärmen aus, fünf von ihnen stürzen sich auf Blumenbeete, zwei eilen an den Strand, einer nimmt die Aphroditenstatue in Beschlag. Ich sichere mir fünf Zitronen, gelb-grün-ockerfarbene Dinger mit spitzen Schnauzen und prallen Bäuchen, die dekorativ auf einem Steintisch liegen. Damit sind die Voraussetzungen für die Künstlerkarriere geschaffen, und man könnte eigentlich beginnen... Der dritte Tag beginnt mit einer Katastrophe. Die Zitronen sind weg. Irgendjemand hat sie geklaut, womöglich ordinaeren Saft daraus gemacht. Es bleibt nichts anderes übrig, als im Dörfchen neue zu besorgen. Und siehe da, der dortige Mini-Markt ist eine Offenbarung. Auf den Gestellen türmen sich Früchte und Gemüse in den herrlichsten Farben und Formen. Das müsste man malen! Begeistert kaufen wir ein Kilo Zitronen, eine violette Aubergine, eine goldene Melone und ein Pfund glänzend roter Kirschen. Damit lässt sich ein prächtiges Stillleben aufbauen. Das Grün des Steintischs bildet den dezenten Hintergrund. Nun fehlt nur noch der Kuss der Muse. Zwischen den Bäumen glitzert der Golf von Korinth, und drüben, am anderen Ufer, erhebt sich der Parnass, der Sitz Apollons, des Schutzherrn aller Musen...

Dann folgt ein freier Tag. Wer will, kann an einem Ausflug nach Epidaurus teilnehmen. Wir haben natürlich keine Zeit dazu. Jetzt wird weiter gemalt! Ein Schlüsselerlebnis folgt dem andem. Das umgekippte Wasserglas und der versehentliche Farbspritzer veranschaulichen ungeahnte Akzentuierungsmöglichkeiten...

Es kommt zum Endspurt. Am letzten Tag, um fünf Uhr abends, ist Vemissage. Auf der Bühne sind nahezu 200 Werke ausgestellt. Aquarelle allesamt und dennoch jedes mit ganz eigenem Charakter. Detailgetreue Abbildungen hängen neben üppigen Phantasien, zart hingehauchte Andeutungen neben strenger Geometrik. Lehrerin Gielia ist glücklich, als ob sie noch nie eine derart gute Klasse gehabt hätte. Man gratuliert sich gegenseitig und klopft einander auf die Schultem. Wer hätte gedacht, dass wir das alles fertigbringen? Künstler sind wir in der kurzen Zeit zwar nicht geworden, doch wir haben einen anderen Blick bekommen und neue Dimensionen entdeckt, um uns herum und in uns selber

Westfalen-Blatt vom 21. 10. 1998

"...Am gleichen Tag wurde auch das kleine antike Theater besucht, das in den Bergen oberhalb der Stadt Egion liegt. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht auf den Golf von Korinth, und auf das Parnass-Gebirge, in dem das Heiligtum von Delphi lieg


Musizieren im Theater von Egeira 35 km von Hellenikon Idyllion entferrnt

Die Mitglieder des Zupforchesters probten unter freiem Himmel bis zum Sonnenuntergang, zum Schluss auch ein griechisches Lied: "Arnisi" von Mikis Theodorakis, dem bedeutendsten zeitgenössischen griechischen Komponisten, der musikalisch stark an die Folklore seines Landes anknüpft und sehr populär ist..."

Boukolisches Konzert in mythologischer Atmosphäre
Von Katja Groß Orchestermitglied

Das Holsteinische Kammerorchester aus dem hohen Norden Deutschlands war auf seiner Orchesterfreizeit dieses Jahr wieder zu Gast in dem musisch-kulturellen Zentrum "Hellenikon Idyllion" in Selianitika. Nach einem Konzert in Athen am 18. Juli verbrachten die Musiker eine Woche hier, um für weitere Konzerte zu proben und sich am Meer und in dem idyllischen Garten von "Hellenikon Idyllion" unter duftenden Rosensträuchern und Zitronenbäumen zu erholen. Was hat die 65 jungen Instrumentalisten im Alter zwischen 13 und 25 und ihren Orchesterleiter Hajo Jobs dazu bewogen, bereits zum zweiten Mal ihre Freizeit in Selianitika zu verbringen? Dazu ein Orchestermitglied Nadine (21), die Geige spielt und aus Hamburg kommt: " Diese Anlage, wo man auch für sich sein kann (nicht wie sonst in Jugendherbergen) und überall Möglichkeiten hat zu üben, und das direkt am Strand, ist optimal".


Berg Chelmos mit seiner Styx-Quelle,
unten das Dorf Peristera

Zum Auftakt der Orchesterwoche in Selianitika organisierte der Leiter des "Hellenikon Idyllion" Andreas Drekis in Peristera am Fuße des Berges Chelmos, wo die mythologische Styx-Quelle entspringt, ein bukolisches Konzert unter freiem Himmel. Auf dem Programm standen die Schwedischen Tänze von Max Bruch, ein Ungarischer Tanz von Johannes Brahms, Deutsche Tänze von W.A. Mozart und - als Tribut an die Gastgeber - von dem griechischen Komponisten Skalkotas "Peloponisiakos". Nach diesem begeistert aufgenommenen Einstieg legte das Orchester mit seinem hervorragenden Solisten Hjalmar Böhm in dem Klarinettenkonzert von Carl Maria von Weber eindrucksvoll Zeugnis ab eines glänzenden Zusammenspiels. Mit großer Klarheit und Sensibilität meisterte der Solist die drei Sätze. Die Sechste Sinfonie von Antonin Dvorak rundete das Konzert ab. Einen solchen sinfonischen Abend ausgerechnet dort zu veranstalten, in einem Ort in dem bergigen Hinterland auf dem Peloponnes, entspricht den Idealen des Initiators A. Drekis, der seit Jahren in seiner Heimat musisch-kulturelle Begegnungen fördert. Für die Mitwirkenden aus Deutschland wird es ein unvergeßliches Erlebnis bleiben. Auf der Fahrt in die Berge machten Sie an dem Fluß halt, aus dem bereits die Götter Nektar schöpften, um zu schwimmen und sich in den kleinen Wasserfällen und unter Platanenbäumen zu erfrischen. Vor dem Konzert hatte die Gemeinde von Peristera die Gäste großzügig an langen Tafeln bewirtet, und nach dem Konzert feierten die jungen Musiker und das griechische Publikum gemeinsam bis in die tiefe Nacht hinein und tanzten zu der griechischen Musik. So wird das Orchester einen bleibenden Eindruck von der griechischen Gastfreundschaft behalten, von der einzigartigen Atmosphäre vor der Kulisse der wunderschönen Landschaft und die Gewißheit, daß es nicht immer die großen Konzertsäle sein müssen, wo es zu inspirierten musisch - kulturellen Begegnungen kommt.

Konzertreise nach Griechenland Neue Musik-Zeitung 1993 von Brigitte Franz, Orchestermitglied

Vom 9.-20. Juli 1993 weilte das Jugendsinfonieorchester Leipzig der Landesmusikschule "Johann Sebastian Bach" mit seinem Dirigenten Iwan Iwanow in Griechenland.

Der Reise lag die Idee zugrunde, einmal Proben und Konzertauftritte mit Ausflügen in die Antike zu verbinden. So wurde Selianitika das Ziel der jungen Musiker, ein kleiner Badeort an der Nordküste des Peloponnes, zwischen Patras und Egion gelegen. Dort hat Andreas Drekis, dessen Herz für die Musik schlägt, ein Kleinod für Künstler geschaffen, die "Villa Idyllion". In seiner kulturellen Ferienanlage können sich Musiker aus aller Welt zu Seminaren, Konzertauftritten, kombiniert mit aktiver Erholung treffen.

Für das Jugendsinfonieorchester Leipzig hatte Drekis zwei Konzertauftritte organisiert. Doch zunächst begann es in der "Villa Idyllion" mit Proben. Die jungen Musiker hatten neben ihrem Repertoire, welches Werke von Bizet, Gounod, Lloyd Webber und Strauss umfasst, auch die Noten eines griechischen Volksliedes im Gepäck, welches zu Ehren der Gastgeber aufgeführt werden sollte. Instrumental hatten sie dieses Lied bereits in Leipzig erarbeitet. Nun galt es, die Einstudierung mit den Sängern Barbara Luther und Nicos Voutsinos {ehemals Deutsche Oper Berlin} vorzunehmen. Darüber hinaus hatte Voutsinos ein Epigramm zu Ehren antiker griechischer Helden komponiert. Nach kurzem Blick auf die Noten entschied sich das Orchester spontan für die Uraufführung der Hymne im Rahmen beider Konzerte gemeinsam mit den Sängern Barbara Luther und Nicos Voutsinos.

Die Proben wechselten sich ab mit Baden im Golf von Korinth und Besichtigungen antiker Städte. Ausflüge nach Mykene, Epidaurus, Korinth und Olympia haben den jungen Musikern die antike griechische Geschichte näher gebracht.

Die beiden Konzerte, die jeweils unter freiem Himmel stattfanden, standen am Ende der Reise und bildeten natürlich die Höhepunkte. Am 16.7.93 spielte das Orchester in Selianitika auf einer Bühne direkt am Meer. Das Interesse der Einwohner und ihrer Badegäste war bereits durch die allabendlichen Auftritte der Bläsergruppe geweckt worden, so dass fast kein Sitzplatz leer blieb.


Das Jugendsymponieorchester Leipzig vor ihrem Auftritt

Das zweite Konzert am 17.7.93 fand auch an der Westküste des Peloponnes statt, auf einer Festung oberhalb des Ortes Killini, eingebunden in ein "Festival des antiken Theaters". Die wundervoll ausgestaltete mittelalterliche Kulisse in Verbindung mit der Musik war für das Orchester als auch für die ca. 1500 Besucher sicher gleichermassen ein überwältigender Eindruck.

Beide Konzertauftritte waren für die jungen Musiker aus Leipzig und ihren Dirigenten Iwan Iwanow ein Erlebnis und ein Erfolg zugleich. Nicht nur die griechischen Stücke begeisterten das Publikum. Auch für die bekanntesten Stücke aus "Cats", "Phantom der Oper" und "Carmen" und die Melodien von Strauss erhielt das Orchester Bravo-Rufe. Langer Applaus forderte an beiden Tagen mehrere Zugaben.

Der Erlös beider Konzerte floss in einen Fond zur Ausgrabung einer versunkenen Stadt, die bei Helike, einem Bauerndorf am Meer vermutet wird. Dies war bereits vor Beginn der Reise zwischen dem Veranstalter und dem Orchester vereinbart.

Das Konzert in Selianitika stand noch unter einem anderen Aspekt. Das Musizieren der jungen Leipziger sollte in der Region Egion eine Vorbildwirkung haben, um die Jugend zu motivieren, selbst ein Orchester zu gründen. Die Reaktionen auf die öffentliche Generalprobe und das abendliche Konzert lassen eine Verwirklichung dieses Gedankens vermuten. Wir wünschen den Organisatoren in Griechenland dazu viel Erfolg.

Die Reise wurde durch die Unterstützung des Kultusministeriums, Jeunesses musicales und der Leipziger Pianoforte-Fabrik GmbH in Böhlitz-Ehrenberg ermöglicht.

Passauer Neue Presse, 14. November 1996

Hellenikon Idyllion auf dem Peloponnes: Singen, Malen, Dichten unterm Olivenbaum

Der epikureische Garten eines Idealisten Von Ariane Freier

Sie philosophieren auf Altgriechisch im Mondenschein, malen Aquarelle im Schatten der Zitronen- und Olivenbäume oder jubilieren mit den Lerchen um die Wette. Im ,,Hellenikon Idyllion" können Individualisten Hobby und Ferien verbinden. Oder nur die Seele baumeln lassen.

An der Südküste des Golfs von Korinth, auf der Halbinsel Peloponnes, liegt das Fischerdörfchen Selianitika. Ein schmaler Weg führt von der Strandpromenade zum ,,Hellenikon Idyllion". Es ist eine Ferienanlage der besonderen Art: Ein musisch-kulturelles Zentrum - Magnet für Musiker, Philologen, Dichter und Maler.

Villen-Appartments aus Naturstein und Holz, mit großen Veranden oder Terrassen laden zu gemütlichem Wohnen ein. Hier bietet Andreas Drekis Kurse über Theater, Tanz, Archäologie, Literatur und Malerei an, die von professionellen Lehrern geleitet werden. Chöre und Orchester proben für die neue Saison.Und in einem Pavilion im Garten konzertieren Solisten wie die Bundespreisträgerin von "Jugend Musiziert," Constanze Ziemann oder die ,,Kleine Oper" Berlin-Zehlendorf.

Andreas Drekis, Sohn eines orthodoxen Priesters aus Aegion, der in der Schweiz studierte, hat sich mit dem ,,Hellenikon Idyllion" seinen Lebenstraum erfüllt: einen epikureischen Garten, allein dem Genuß geweiht. Gleichgesinnte sollen geistige und kulturelle Werte in idyllischer Atmosphäre neu erleben. Ohne Zwang, ohne Vorschriften.

Dabei sind dem Hausherm auch Menschen, die nicht aktiv musizieren und Familien willkommen. EDV-Spezialisten, die einige Stunden im Büro mithelfen, Komponisten oder Grafiker können sich sogar einen preiswerten bis kostenlosen Aufenthalt erarbeiten. Daneben bleibt Zeit zum Relaxen – auf einer der Hollywood-Schaukeln etwa inmitten des 4000 Quadratmeter grossen Nutz- und Ziergartens. Hier wachsen und duften Oleander und Feigenbäume, Rosen, Orangen- und Zitronenbäume. Spontanes Miteinandermusizieren, gemeinsame Wanderungen oder Gartenfeste ermöglichen Kontakte zu anderen Gästen. Die schattenspendenden Bäume und der Musikraum im Haus erlauben das Üben auch im Hochsommer und machen 40 Grad Celsius erträglich.

Vor dem Garten laden der Sand- und Kieselstrand zum Baden, die Restaurants und Cafes an der Strandpromenade zum Genießen ein. Am Dorfrand gibt's Tanzlokale. Und für Gäste mit Hummeln im Hintern hat Drekis zahlreiche Ausflugsvorschläge. Viele, die einmal hier waren, kommen wieder. ,,In meinen Träumen bin ich immer in Selianitika", sagt Constanze Ziemann, die junge Pianistin. ,,Die Idylle ist einfach einmalig."

Märkische Allgemeine vom 21. 10. 2000

"... Ein Duftbukett aus Rosen, Jasmin und Rosmarin empfängt die Ankommenden, exotische Blüten in Rot, Gelb und Blau betören den Blick.In diesem Paradiesgarten sollen Erholung, Kultur und Bildung gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. Das ist die Absicht des Mannes, der das "Idyllion" errichtet hat als musische Ferien-Begegnungsstätte an der Nordwestküste des Peloponnes, direkt am Meer gelegen; mit dem Blick zum Parnass...."

Die Glocke (Westfalen), 29. Juli 1995

"...Dabei hat Andreas Drekis fest umrissene Vorstellungen von der Kategorie seiner Gäste.Massgeschneiderte hätten den Steckbrief "musisch-intellektuell mit hohen geistigen Ansprüchen, naturliebend und mit Interesse an altgriechischer Kultur" (in Tagesausflügen können antike Stätten wie Delphi, Epidaurus, Mykene, Olympia, Alt-Korinth u. a. besucht werden), ausserdem sollten sie Begeisterung für das"Schöne und Wahre" mitbringen. Hinter diesen unausgesprochenen Ansprüchen steht nicht Arroganz, sondern das Bedürfnis, Werte, die verloren gehen zu drohen, neu und intensiv erlebbar zu machen und ins Bewußtsein zu rücken..."

Der Chor 2/97

Für uns als Chor steht zunächst die Probenarbeit an erster Stelle. Andreas Drekis, der Leiter der Anlage, hat eine richtige Konzerttournee zusammengestellt. So geht es zuerst nach Delphi, und dann für drei Tage auf die Insel Kefalonia, wo wir mit unserem Gospel- und Spiritualprogramm an einem Chorfestival teilnehmen. Tagsüber wird uns ein umfangreiches Besichtigungsprogramm geboten, und am Abend finden die Konzerte statt. Diese Kombination macht den Reiz der Ausflüge aus. Nicht zu vergessen die griechische Gastfreundschaft, die uns überall begegnet. Hunger und Durst muss jedenfalls niemand leiden! Bei alledem ist Andreas Drekis dabei. Er managt souverän größere und kleinere Organisationsprobleme, führt uns durchs Land und sorgt sich auch sonst um unser Wohlergehen. Nach diesen sehr schönen, aber auch anstrengenden Tagen kommt uns die Ankunft in Selianitika wie eine Heimkehr vor. Froh über die uns erwartende Ruhe, nehmen wir "Hellenikon Idyllion" wieder in unseren Besitz..."

Peloponnisos- Patras newspaper -August 1998 Reizvoller Abend mit Vagelis Varvaressos

Die zahlreichen Zuhörer, die am Samstagabend, dem 2. August in das Ferien- und Kulturzentrum Hellenikon Idyllion im Dorfe Selianitika bei Egion gekommen waren, hatten die Gelegenheit, ein seltenes künstlerisches Ereignis mitten im Sommer mitzuerleben.

Der 14-jährige Vagelis Varvaressos, einer der besten 10 jungen Solisten der Welt, war mit seiner Familie von Solonika speziell zu diesem Auftritt gekommen und entzückte das Publikum nicht nur mit seinen pianistischen Fertigkeiten, sondern auch mit seiner Sensibilität und seiner Natürlichkeit. Unter einem dichten Laubdach von Obst- und Zierbäumen verbanden sich die virtuosen Klänge des Flügels mit dem Wohlgeruch der Rosen, des Jasmins und der Nachtblüten und führte die Musik zur Natur zurück, der Quelle der Inspiration für Komponisten wie Interpreten gleicherweise und brachte dem Zuhörer eine seltene Kombination musikalischen Zusammenklangs mit dem Laubwerk - so anders als in einem unpersönlichen Konzertsaal- das einen beflügelt und eine wirklich grossartige Dimension des Hörens klassischer Musik ermöglicht.

Der begabte junge Mann interpretierte einige der schwierigsten Stücke von Liszt, Prokofiev und Balakierev, ebenso wie von Hantzidakis mit erstaunlicher Technik, auffallender Sensibilität, Ausdruckskraft und Grösse und wurde enthusiastisch gefeiert. Er ist ein neuer Star in der Musikszene, der unser Land international vertreten wird.

In diesem atemberaubenden Garten- eine Oase der Ruhe und frischen Luft zwischen den lärmenden Ferienresorts- hält die berühmte Pianistin Milena Molova {V.Varvaresso`s Lehrerin, die während des Konzertes an seiner Seite war, um ihn mit ihrer Gegenwart zu unterstützen}schon das 3. Jahr Klaviermeisterkurse für griechische und ausländische Studenten ab.

Die Studenten üben auf einem wundervollen Schimmel-Flügel mitten in der Natur bei Blätterrauschen und Vogelgezwitscher. Neben dem Klavierseminar finden auch Geigen-, Flöten-, Cello- und Gitarrenkurse bis Oktober in diesem Garten statt, wo Musen und Geist sich schöpferisch verbinden und wozu ausgezeichnete Künstler aus der ganzen Welt anreisen.

"Flöte aktuell " 4/2000.

Hellenikon Idyllion 2000
Kurs mit E.Weinzierl und E, Waechter in Griechenland

Gibt es etwas Schöneres als die Verbindung von Kunst, Musik und Natur? In diesem Sommer {1.-13.8.2000} fand ein Flötenkurs statt, der alle drei Dinge in idealer Weise miteinander verband. Zum 8. Mal versammelten Elisabeth Weinzierl und Edmund Waechter interessierte Flötenamateure, Studenten und Profis unter griechischer Sonne zum gemeinsamen Arbeiten, Lernen, Musizieren und nicht zuletzt zum Feiern und Geniessen. Zum 8. Mal war der Kurs Gast bei Andreas Drekis, dem Hausherrn der musischen Ferienstätte Hellenikon Idyllion in Selianitika/Egion auf dem Peloponnes. Der musikalisch und philosophisch engagierte Sohn eines orthodoxen Priesters hatte es sich vor Jahren zum Ziel gemacht, eine Anlage zu schaffen, in der man frei von den alltäglichen Zwängen in paradiesischer Gartenatmosphäre Kurse aller Art veranstalten kann. Das Spektrum reicht vom Kammermusik-, Klavier-, Geigen- oder Flötenkurs, Chor- und Orchesterfreizeit bis hin zu Symposien für Altgriechisch oder Malerei. Die enge Verbindung von Musik und Natur ist also garantiert und paradiesische Gefühle stellen sich spätestens dann ein, wenn man bei Konzerten im Garten bemerkt, dass einem beim Zuhören die Feigen und Zitronen praktisch in den Mund wachsen.........Als unermüdlicher Organisator hatte Andreas Drekis 2 Konzerte in Xylokastro und Galaxidi für uns geplant , ausserdem eine weitere Aufführung in Selianitika bei einem Dorffest mit Feuerwerk. Mit unserem Konzert in Galaxidi sollte ein neues Kulturzentrum eingeweiht werden, da Andreas Drekis immer guten Kontakt mit der dortigen Kulturszene pflegt und überhaupt ein Meister im Organisieren auch kurzfristiger Konzerte ist....Im Rahmen dieser Konzertausflüge hatten wir auch Gelegenheit, so bedeutende Stätten der griechischen Geschichte wie Korinth, Mykene oder Delphi zu besuchen...........Ein so intensives Arbeitsprogramm braucht natürlich einen angemessenen Ausgleich: das Baden im nur durch eine kleine Strasse von der Anlage getrennten Meer, der tägliche frappee im Cafe an der Strandpromenade und das ausgiebige Abendessen in der benachbarten Taverne waren ebenfalls Höhepunkte dieses überaus anregenden Kursaufenthaltes. Mechthild Horn

Zeitschrift des deutschen Philologenverbandes

Klassisches Griechisch im Garten des Epikurs

Ein leiser, warmer Lufthauch weht durch die Ferienanlage dicht am Golf von Korinth. Von den Blättern der zahlreichen Bäume klingt das helle metallische Zirpen der Zikaden, während nur einzelne Sonnenstrahlen ihren Weg bis zum Boden finden. Um einen grossen Steintisch sitzt die Gruppe: Deutsche, ein Österreicher, Lehrerinnen aus Athen. Unter ihnen als Moderator der IPTS-Fachberater Alte Sprachen. Die einzge, wirklich alle verbindende Sprache ist Altgriechisch, da bei den Griechen Deutschkenntnisse fehlen, Englischkenntnisse gering sind. Dem entsprechen die fast fehlenden Kenntnisse in Neugriechisch der übrigen.

Dennoch haben sich alle zusammengefunden, um in der Urlaubszeit das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden: Aktivferien in altgriechischem Sprechen und Lesen. Allen ist es in ähnlichem Masse ungewohnt, diese Sprache der Vergangenheit zu sprechen. Aber gerade deshalb geht man auch wohlwollend und nachsichtig miteinander um. "Wie heisst du?""Woher kommst du?""Warum bist du hergekommen?" Einfach sind die Fragen, schon nicht ganz so unkompliziert die Antworten. Einer hilft dem anderen, jeder versucht so viel zu verstehen wie er kann. Es sind ja Ferien, da nimmt man alles leichter. Die Griechinnen haben am meisten Mühe, sich die erasmische, im übrigen Europa übliche Aussprache anzugewöhnen, die Deutschen sind innerlich weiter von einem gesprochenen Griechisch entfernt. Aber der Enthusiasmus aller für diese so fein differenzierte Sprache, in der für Europa erstmals die herrlichsten Gesänge gesungen, unvergängliche Gedanken gedacht wurden, hilft schnell über alle Mühen hinweg.

Nur eine gewisse Weile hintereinander kann man sprechen, wenn man währenddessen ständig erst das, was man sagen will, durchs Gehirn schleusen muss. Danach kommt gemeinsame Lektüre. Zielsicher wählt eine Griechin unter dem Angebot die Göttergespräche des Lukian aus, jenes Meisterstück des alten Spötters in erlesenem Attisch, das auch Christoph Martin Wieland immer wieder entzückt hat.. Lektüre ist wirklich Lektüre, also lautes Lesen ringsum. Wenn alle den Inhalt verstehn, ist es gut, wenn nicht, paraphrasiert man auf Altgriechisch. Doch öfters reicht auch das nicht. Dann muss der Moderator teils auf Deutsch, teils auf Neugriechisch nachhelfen. Dabei bleibt die lockere Ferienlaune erhalten.

Doch zusätzlich zu den leicht frivolen Zeilen Lukians gibt es auch Gedankenreiches. Die Gruppe liest aus Plotins Schrift vom Schönen, jenem Traktat, der durch die Vermittlung des Marsilio Ficino einst bei den Künstlern der Renaissance die Schaffenskraft belebt und den Schönheitsrausch entzündet hat. Viel zu lesen ist gar nicht nötig - so gehaltreich sind schon wenige Teile. Davon kann man noch träumen in der langen, folgenden Siesta.

Diese altgriechischen Aktivferien {sie dauern 2 Wochen} entspringen der Initiative des Besitzers der Ferienanlage. Als er dem Normaltourismus keinen Geschmack mehr abgewinnen konnte,, suchte er andere Besucher zu sich zu holen, vor allem Musiker und bildende Künstler. Danach hat er sein Programm auf weitere kulturelle Bereiche ausgedehnt. Aber keinen Kurs unterstützt er in dem Masse wie den für Altgriechisch. Und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Kurses geniessen auch das Zusammensein mit den Künstlern, die Konzerte unter dem Mondschein, die Vorträge, die unendlichen Gespräche. Für eine von manchen für überflüssig gehaltene, für tot erklärte Sprache ist diese spontane Initiative ein Hoffnungsstrahl.